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Heiler/in oder Schamane/in
im Bezug zum/r Psychotherapeuten/in und der westlichen Welt


Schamane/in ist ein Begriff, der ausgehend von der westlichen Kultur nun verwendet wird, um Menschen zu bezeichnen, die in bestimmter Weise wirksam sind, welche für den Verstand zuerst oftmals unerklärlich erscheint.
In anderen Kulturkreisen gibt es andere Bezeichnungen für ähnliches Wissen und Können. Heiler/in heißt zum Beispiel „Curandero/a“ im Spanischen und meint manchmal auch einen Schamanen. Zwischen Heilern und Schamanen wird oft unterschieden, darauf gehe ich hier nicht näher ein. Es ist also ein Überbegriff für unterschiedlichste Ausrichtungen in verschiedenen Kulturen innerhalb dieser "Berufsgruppe". So wie Arzt nichts darüber aussagt, ob die betreffende Person Zahnarzt, Forscherin, Homöopath oder Allgemeinmedizinerin oder für die Psyche zuständig ist.
Ebenso arbeiten PsychotherapeutInnen mit sehr unterschiedlichen Methoden und innerhalb dieser Methode mit verschiedenen Techniken, weiters beschäftigen sie sich genauso mit unterschiedlichen Themenbereichen bzw. Personengruppen auf der ganzen Welt.

Eine Schamanin oder ein Schamane ist jemand, der andere darin unterstützt in deren innewohnende vollständige Kraft zu kommen und dazu das vollständige Spektrum des Menschseins mit einbezieht: Die Ebene des Körpers erfährt die gleiche Wertschätzung wie die Ebene der Emotionen, des Geistes und der Seele. Die ganzheitliche Sichtweise ist dabei wesentlich, auch wenn Schamanen und Heilerinnen aller Welt sich sehr wohl spezialisieren. Die Erde und all ihre Lebewesen werden mit Achtsamkeit und Respekt behandelt, da wir mit ihnen verbunden sind. In Ritualen und Zeremonien wird dieses Bewusstsein erinnert und lebendig gehalten.

Pflanzen, Steine wie Kristalle und Tiere werden je nach Tradition als Kraft- und Informationsquellen genauso genutzt wie das uns Menschen natürlich zugehörige psychologische Wissen, die Kraft des Geistes und der unsichtbaren Welt. "Verbündete" aus allen Reichen werden auf geistigem oder spirituellem Weg gewonnen und dessen Wissen integriert, um so mehr Heilkraft zu erwerben. Die Kraft der Stille und der erweiterten Wahrnehmung sind neben Pflanzenmedizin, naturnaher Nahrung, Massage und Bewegung wesentliche Elemente im Heilprozess. Ziel ist es, jedes Wesen in seine ursprüngliche Kraft zurückzuführen, mit dem vollständigen Potenzial zu verbinden und zu unterstützen, diese Erfahrungen in die alltägliche Welt einzubringen. Blockaden sollen sich lösen und Gesundheit wiedererlangt oder bewahrt werden. Ein Anliegen von uns Menschen an jedem Ort und zu jeder Zeit unserer Geschichte.

Die Erreichung von erweiterten Bewusstseinszuständen ist ein Element dieses Weges und geschieht auf unterschiedliche Weise. Tiefen- Entspannung oder auch Trancezustände werden durch gleichförmige Rhythmen von Instrumenten oder Stimme erzeugt, durch Fasten, mittels bewusstseinserweiternden Pflanzen, mittels Körperübungen, Meditation, Visualisierungen, je nach kulturellem Hintergrund. Die Schamanin selbst nützt diese Techniken, um mit der eigenen Heilkraft in Berührung zu kommen.
Im erweiterten Bewusstsein ist es für den Schamanen zumeist leichter möglich, die wahren Hintergründe eines Problems zu erkennen und den Heilweg gemeinsam mit dem Klienten, der Klientin zu beginnen. Diese/r muss dazu nicht notwendigerweise selbst in den erweiterten Bewusstseinszustand gelangen, jedoch kann dieses förderlich sein. Das eigene Kraftpotenzial wird dadurch besser erfahrbar, die Eigenverantwortlichkeit so gestärkt. Jedoch wissen ebenso viele Heilerinnen und Schamaninnen auch ohne weitere Hilfsmittel im Zustand des Alltagsbewusstsein, was gebraucht wird und wie vorzugehen ist. Erfahrung macht wie immer und überall den Meister und die Meisterin aus.

Manche der gebräuchlichen Begriffe und der zugehörigen Techniken des Schamanismus finden Entsprechung in Begriffen und Anwendungen der heutigen Psychotherapie. Die Integration des Inneren Kindes, Teilaspekten ist zum Beispiel der Rückholung von Seelenanteilen verwandt, wie tiefgehend und umfassend dies angewandt wird, entscheidet in beiden Fällen über den Erfolg.
Jedoch umfasst der Schamanismus neben diesem- teilweise unserem verwandten psychologischem Wissen- noch mehr Aspekte, die in der westlichen Kultur eher von verschiedenen Berufsgruppen in spezialisierterer Form ausgeübt werden, wie von Ärztinnen, Physiotherapeuten, Pharmakologinnen oder auch Priestern. Im Schamanismus wird dem umfangreichen Wissen der geistig- spirituelle Aspekt übergeordnet, die höchste Kraft der Schöpfung wirkt durch den Schamanen und leitet diesen, die Intuition findet seine angemessene Würdigung, Kommunikation auf unsichtbaren Ebenen ist selbstverständlich. Telepathie, Hellfühligkeit, Hellsichtigkeit sind Realitäten, die im ursprünglichen Kulturkreis zumeist anerkannt werden, nicht unbedingt von allen, so wie bei uns. Für Viele ist so ein Spezialwissen nicht zugänglich und deshalb nicht nachvollziehbar, erscheint wie ein Wunder, obwohl es das nicht ist. Doch ist es oft wundervoll zu erleben...

Viele der Rituale nutzen die heilsame Kraft des Glaubens und des Vertrauens und verstärken positiv den schulmedizinisch so genannten Placebo-Effekt, wie dieser auch im Ritual eines Arztbesuches oder der Verabreichung einer Pille beinhaltet ist.

Jahrtausende Jahre altes Wissen findet immer wieder neue Formen. Durch den Wandel der Zeit und die Weiterentwicklung verliert lang Überliefertes einiges an Unnötigem, aber auch an Wesentlichem, Neues wird entdeckt und so manches Altbewährtes wird wieder zurück gewonnen. Dafür hat sich nun ein beträchtlicher Teil der Menschen geöffnet. Viele so neue Techniken passieren auf neu entdecktem uraltem Wissen und wurden mit modernen Namen lediglich aktualisiert und so für die breite Masse wieder annehmbar gemacht. Wissen muss heute viel strukturierter angeboten werden, um Annahme in der breiten Masse zu finden und Qualität zu gewährleisten, denn der Markt ist reichhaltiger und auch schwerer überschaubar geworden, als dies früher in einem kleinen Dorfverband der Fall war.
Wir westlich geprägten Menschen fordern vielfach wissenschaftliche Beweise, um dem Wissen anderer Kulturkreise mit jahrtausender Jahre alter Erfahrung zustimmen zu können, weil uns zum Teil selbst diese Erfahrungen abhanden kamen und in vielen Bereichen sind solche Überprüfungen auch sehr notwendig und sinnvoll. Wir lernen dabei so Vieles dazu und manchmal befreien wir uns so auch selbst aus westlichen Un- oder Aberglauben. Auch das ist wertvoll!

Ich möchte hier noch aus meiner Erfahrung im Regenwald von Peru sprechen:
Indigene Menschen sind sicher keine primitiven Menschen, wie sie so oft entwertend von "uns Zivilisierten" bezeichnet wurden und noch werden, von uns angeblich intelligenten Menschen aus den Industriestaaten der "ersten" Welt. Indigene Menschen wirken als Heiler mit hoher sozialer und emotionaler Kompetenz und haben enormes Wissen über die Natur und ihre Wirkweise, ebenso meistens auch eine Schulbildung mittlerweile. Sie haben vielleicht keine wissenschaftlichen Formeln zu ihren Pflanzenwirkstoffen, aber das deutliche Ergebnis ihrer generationsübergreifenden Erfahrungen. Natürlich können auch diese Menschen, so wie wir alle hier auf diesem Planeten, einem Aberglauben erliegen oder Gedankenschlüsse ziehen, die nicht richtig sind. Wie bei uns ist der Bildungsstand und die natürliche Intelligenz sehr verschieden und beeinflusst das Vorgehen.

Ich habe bei Heilern auf verschiedenen Plätzen der Welt leider auch bemerkt, dass es manchmal chemische Keulen waren, die ihren Weg aus dem Westen dorthin fanden und ihnen so offenbar wirksam erschienen, sodass sie diese freudig in ihre Naturmedizin eingebaut hatten, ohne zu wissen welchen Schaden sie damit ausrichten können. Manches davon wurde bei uns mittlerweile verboten, da als zu gefährlich erkannt wurde, aber wird dort weiterhin verkauft. Das sind die traurigen Seiten unseres Fortschritts und unserer sogenannten Entwicklungshilfe in der dritten und zweiten Welt.

So brachten "wir" viele andere westliche Zivilisationserrungenschaften dorthin wie unter anderem auch Plastikverpackungen, machen so Gewinn und erklären nicht, dass dies nicht wie Papier oder ein Bananenblatt verrotten wird. Wir liefern keine Entsorgungsstrategie dazu mit und entziehen uns so aus der Verantwortung unseres Handelns. Plastikmüll verschmutzt nun weltweit unseren Planeten und da dürften wir auch mal selbst an unserer Intelligenz oder gesunden Menschenverstand zweifeln. Heiler und Schamanen respektieren weltweit die Natur und achten auf ein Leben in Harmonie mit dieser, bilden oft auch das Sprachrohr für eine Gemeinschaft und schützen diese davor sich selbst Schaden zuzufügen.

Lediglich auf Gewinn bedacht, bedienen sich viele westliche Firmen mit politischem OK an den Ressourcen des fremden Landes, der dort lebenden Menschen, vernichten dabei teilweise skrupellos Natur, Mensch und Tier, nachdem sie sich zuvor auch noch das hervorragende pharmazeutische Wissen abgeholt haben und machen so beträchtlichen Profit, ohne etwas Angemessnes zurückzugeben und ohne sich um die Entsorgung ihrer Abfälle oder die Rechte der Menschen dort zu kümmern. Es werden Menschen enteignet, wozu kein Recht besteht und dies oft ungesehen von den Augen der Masse der Menschheit. Wir kaufen dann die produzierten Güter aus den von dort genommenen Ressourcen ein und machen uns so mitverantwortlich!

Deshalb finde ich es so wichtig, dass wir dieses Wissen der Menschen, die wir als Indigene bezeichnen, viel höher wertschätzen und sie und ihren Lebensraum schützen, der im Falle der Regenwälder uns zusätzlich als Lunge dieser Erde dient!

Außerdem sollten wir uns überlegen, wo "wir" selbst doch blinde Flecken haben, wenn wir sie zuerst als Schamanen bezeichnen, dann auch noch versuchen sie zu kopieren und das zum Teil mit dilettantischer Herangehensweise, anschließend diese von uns erfundene Bezeichnung entwerten, weil wir selbst nicht den Standard bieten können und schließlich damit diese indigenen Kulturen und deren Heiler und Schamanen Missachtung schenken. Da braucht es dann doch mehr Eigenreflexion der Urteilenden und vielleicht doch auch ein paar Stunden Psychotherapie, um zu erkennen, dass der Span möglicherweise im Auge des Betrachters liegt! Einige Menschen aus unserem Kulturkreis nähern sich dem Wissen der indigenen Kulturen sehr ausführlich und wertschätzend an und sollten dann damit ebenso von uns respektiert werden.

Sich gegen den Begriff Schamanismus auszusprechen und zu verbieten diesen im Kontext als Psychotherapeutin zu nennen oder zu erklären, hilft nicht Scharlatanerie zu verhindern. Menschen sind frei und jede/r kann sich des gesunden Menschenverstandes bedienen, um zu erkennen, wo Erfahrung und Wissen gesammelt wurde oder wo nicht. Pharmazeutische Prüfungen unterliegen zum Teil leider Manipulation und Betrug, es werden teilweise Misserfolge mancher Medikamente und deren Beweise bewusst unterdrückt, um das Ansehen nicht zu verlieren und weiterhin Profit damit machen zu können. Wir sollten uns besser auf die wesentlichen Missstände bei uns kümmern, als in Nachbars Garten Kirschen zu pflücken und Würmer darin zu suchen.

Ich erlaube mir als freier und beseelter Mensch aus Fleisch und Blut, Begriffe zu erklären und Bewusstsein zu schaffen, wo immer und wann immer ich das will und für notwendig erachte!
Dies steht aus meiner Sicht in keinster Weise im Widerspruch zu meiner ethischen Haltung als Psychotherapeutin und dem Psychotherapiegesetz!

Wie immer habt ihr LeserInnen euch bitte eure eigene Meinung zu bilden und in den so umfangreichen Schriften vielfältiger Medien zu recherchieren. Ich hafte nicht für Fehlschlüsse meiner Leser und Leserinnen, noch für die Unvollständigkeit dieses kurzen Textes.

Psychotherapie ist auch die Ermutigung zur Eigenverantwortung und bedient sich der Geschichten und Erfahrungen des Lebens, um anderen Menschen aus Leid und Schmerz zu helfen bzw. dazu beizutragen, das jede/r selbst dies tun kann! Psychotherapie will, dass du deine eigene Entscheidung triffst und das wollten die Meisten der Heiler/innen und SchamanInnen denen ich bisher begegnet bin ebenso. Sie haben in meinem Leben genauso wie meine AusbildungsleiterInnen der Psychotherapie dazu beigetragen, das ungesunde Muster sich auflösen können und Traumen verarbeitet werden. Mir ist deshalb nicht klar, warum ich sie nicht weiterhin wertschätzen sollte oder von ihnen erzählen oder berichten dürfte. Dann dürfte ich von keinem anderen Menschen mehr sprechen.... C.G.Jung, J.L.Moreno, Fritz Perls und andere Begründer der Psychotherapie müssten eventuell nun ebenso vom Bundesministerium für Gesundheit und.... verwarnt werden, für ihr nichtkonformes Gedankengut. Ich finde, es ist wesentlich reflektiert zu verschiedenen Themen sprechen zu dürfen, wenn es im Interesse des Klienten liegt, wird er oder sie es lesen oder eben auch nicht.

Ich freue mich über weitere Rückmeldungen zu diesen und anderen Themen auf meiner Homepage von wem auch immer.

"Über meinen Weg und mein Wirken" Radiosendung vom 22.3.2016 auf Radio OKiTALK mit Dank an den Interviewer Klaus Glatzel

Aus gegebenem Anlass im Jahr 2015: Warum uns neben dem Begriff "Schamanismus" nun auch die Worte "energetisch" und "spirituell" im Kontext als PsychotherapeutInnen "verboten" wurden, ist mir ebenso nicht nachvollziehbar, da es Worte des alltäglichen Sprachgebrauchs sind. Warum wir als PsychotherapeutInnen keine Vergebensarbeit anbieten dürfen ebenso nicht. Da ohne die Möglichkeit der Vergebung es mir doch schwierig erscheint in Frieden mit dem Leben und dem Erlebten zu kommen, obwohl manche Dinge wahrlich keiner Vergebung bedürfen. Das Prinzip der Vergebung ist im Annehmen von Geschehenem enthalten, ist im Erkennen, dass wir alle Fehler machen, auch wenn wir oft das Beste wollen, logische Folge. Aus Verzweiflung, Wut und Trauer wieder in einen Zustand der Liebesfähigkeit, der Offenheit und dem Loslassen der Vergangenheit zu gelangen, ist doch als Erfolg in der Psychotherapie zu bezeichnen!? Dies ist doch Vergebung!? Vergebung ist sicherlich nicht sich in die Arme ehemaliger Täter zu werfen oder mangelnde Abgrenzung von diesen, noch ein Gutheißen, nicht gut zu heißender Taten. Begriffe sollten zuerst klar definiert und erforscht werden, bevor verboten oder unterdrückt.
Dies ist meine Anmerkung zu einem Thema, das keine passendere Stelle als hier fand.

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